Straßen und Plätze in Britz

Straßen und Plätze in Britz

Der Ortsteil Britz hat 42.796 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2019) und umfasst die Postleitzahlenbereiche 12347, 12349, 12351, 12359. Die 137 gewidmeten Straßen haben eine Gesamtlänge von 72,4 Kilometern. Durch den Ortsteil liegen an der nördlichen Ortsteilgrenze zu Neukölln Teile der Bundesautobahn A 100, im Wesentlichen durch den „Tunnel Ortskern Britz“. Die Anschlussstellen (AS) 23 (Britzer Damm) und 24 (Buschkrugallee) liegen im Ortsteil. Die A 113 gibt dem Ortsteil den Anschluss, aber befindet sich jenseits des Teltowkanals im Ortsteil Baumschulenweg. Von Britz ist die AS 2 (Späthstraße) über die Neue Späthbrücke und die AS 3 (Johannisthaler Chaussee) über die Ernst-Keller-Brücke unmittelbar zu erreichen. Zum Ortsteil 4170 Meter Hauptfahrbahnen zum großräumigen und 2510 Meter der Ein- und Ausfahrten und der Verbindungsfahrbahn am AD Neukölln zum übergeordneten Straßensystem nach dem Berliner Straßenentwicklungsplan (StEP). Zum Hauptstraßennetz im Ortsteil gehören Blaschkoallee (1130 Meter), Britzer (2180 Meter) und Buckower Damm (1870 Meter), Buschkrugallee (2510 Meter), Gradestraße (1520 Meter), Johannisthaler Chaussee (60 Meter), Mohriner Allee (1650 Meter), Neue Späthstraße (390 Meter), Späthstraße (230 Meter) sowie der Tempelhofer Weg (460 Meter) als übergeordnete Straßenverbindungen. Außerdem wird der Ortsteil von Hauptstraßen mit regionaler Bedeutung (StEP-Klasse III) durchzogen, zu den gehören Fulhamer Allee (640 Meter), Grüner Weg (740 Meter), Gutschmidtstraße (1230 Meter), Parchimer Allee (740 Meter), sowie 1220 Meter vom Tempelhofer Weg. Die 430 Meter der Ballinstraße, sowie 230 Meter Sieversufer besitzen im Berliner Straßennetz den Rang von Ergänzungsstraßen (StEP-Klasse IV). Die Straßenzüge Buschkrugallee, Rudower Straße und Britzer Damm sind die wichtigen Nord-Süd-Straßen, Blaschkoallee, Tempelhofer Weg / Fulhamer Allee / Parchimer Allee, Mohriner Allee und Gutschmidtstraße / Fritz-Erler-Allee die erschließenden Ost-West-Straßen.

Der Verlauf des Teltowkanals im Ortsteil und weiter als Ortsteilgrenze bedingt mehrere Brücken. Vom Hafen Britz-Ost liegt der Britzer Verbindungskanal ostwärts in Neukölln, im weiteren in Baumschulenweg. Bei der Strukturänderung in Groß-Berlin 1938 wurde das Gelände östlich vom Teltowkanal (Späthsfelde mit dem Arboretum) Treptow zugeteilt und die Späthstraße geriet in zwei Verwaltungsbezirke.

Die Entwicklung des Britzer Straßensystems begann im Norden. Mit dem Anlegen von Straßen auf Initiative von Carl Weder in einem 1866 angekauften Gelände nördlich der Jahnstraße kam Britz in Vorortlage zu Berlin. Die Baufläche war durch die Nähe zu Rixdorf begünstigt, dieses „Neu-Britz“ erstreckte sich bis zur Delbrücker Straße nach Rixdorf (→ Ortsteil Neukölln). Die ersten Straßentrassen auf dem Weg vom Dorf zum Vorort wurden unter Veranlassung des Kreises Teltow festgelegt. Der 1906 fertiggestellte Teltowkanal brachte weitere Besiedlung der Britzer Flur und Gewerbe- und Industrieansiedlung, wie die Chemiefabrik Riedel (1911). Die ‚Ideal-Siedlung‘ zwischen Hannemann- und Franz-Körner-Straße entstand 1911/1912 und schließt südlich vom Teltowkanal an Neu-Britz an.

Eine weitere Trassierung besteht mit Beginn des 20. Jahrhunderts im Westen nach Mariendorf und Tempelhof zu. Begrenzt von der Ortsgrenze nach Westen, der Neukölln-Mittenwalder Bahn im Osten und der Mariendorfer Straße im Süden reicht das Gebiet im Norden bis an die Gradestraße. Diese Acker- und Gärtnereiflächen wurde vor 1920 durch die Gemeinde Britz mit Straßenzügen trassiert. Bedingt auch mit Weltkrieg und Inflation schritt die Entwicklung und Bebauung über die Triftstraße und die Mariendorfer Allee langsam voran. Es bestand der Plan den Flugplatz der DVL nach Britz zu holen. Ausgehend von der Kolonie Solide (Bauverein Solide) begann eine Besiedlung aus Richtung Mariendorf. Viele Gartenbaubetriebe nutzten das Gelände und es gab Planänderungen. Bebaute Fläche entwickelte sich zwischen Mohriner Allee und Koppelweg, nördlich wurden Kleingartenanlagen geschaffen und im Süden war später Raum frei für die Bundesgartenschau 1985 mit der Nachnutzung als Britzer Garten. Es bestanden um die als Aktienfernstraße (Privatstraße) angelegte Mohriner Allee verschiedene Straßenbezeichnungen aus mehreren Projekten. Die Nutzung von vorhandenen unbebauten Flächen ist noch nicht abgeschlossen, wie das Gebiet zwischen dem Pflanzenschutzamt und der Fläche zur Bahnstrecke noch im Ausbau ist und es wird in Kürze mindestens eine weitere Straße entstehen. Einige der alten Eichen der Mariendorfer Allee stehen noch.

Mit der Eingemeindung von Britz zu Groß-Berlin kam 1924 das Gut mit den Flächen an die Stadt Berlin und die Planungshoheit ging an die Hauptstadt. Auf einer Karte von 1925 findet sich das Straßensystem nach Norden (also Rixdorf zu) besser entwickeln Auf dem Gebiet des vormaligen Rittergutes Britz wurden zwischen 1925 und 1931 in Britz die Straßen der „Fritz-Reuter-Stadt“ angelegt und bebaut. Die Hufeisensiedlung der GEHAG nach Plänen der Gartenstadtbewegung von Bruno Taut und Baustadtrat Martin Wagner im Sinne von sozialem Wohnungsbau. Die gesamte ‚Großwohnsiedlung Britz‘ wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet. Gleichzeitig mit traditioneller Bauidee entstand die DEGEWO-Siedlung ‚Am Eierteich‘ nach Plänen der Architekten Engelmann und Fangmeyer. Eine Ausdehnung der Britzer Siedlungen entlang der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn erfolgte südlich der Hufeisensiedlung an Buckow grenzend mit der Stadtrandsiedlung (Siedlung Neuland). 1936 wurde deren Bauführerweg (seit 1947: Schlosserweg) der ‚Schlagetersiedlung für Frontkämpfer‘ zugeordnet und in Frontkämpferweg umbenannt. Die Frontkämpfer des Ersten Weltkriegs wurden von der NS-Propaganda zur Glorifizierung von Krieg genutzt. Die Straßen in diesem Gebiet sind (nach der Weltwirtschaftskrise 1929) nach Berufen aus dem Bauwesen benannt. Tendenziöse Umbenennungen aus der NS-Zeit wurden 1950/1951 ersetzt.

In den Nachkriegsjahren wurden auf Brachflächen und in Baulücken, beispielsweise durch Bombenschäden des Krieges, Gartenkolonien zur Nahrungsselbstversorgung angelegt. Der Bedarf nach gutem Wohnraum wuchs und zwischen 1955 den 1960er Jahren wurden mehrere Kolonien aufgegeben und die freigewordenen Grundstücke mit Wohnhäusern bebaut, wie Suderoder oder Tilburger Straße.

Die frei gebliebenen Gutsflächen südlich der Hufeisensiedlung um die Gutschmidtstraße standen als Baureservefläche bereit. Die Straßen in Britz-Süd waren in den 1960er Jahren von der Planung der Großsiedlung Britz-Buckow-Rudow beeinflusst.

Eine Bebauung im Britzer Osten von Neubritz zum Teltowkanal wurde mit Gewerbeansiedlung abgefangen. So wurden beispielsweise die projektierten Straße 26 und Straße 26a nicht bebaut. Die Fläche der Britzer Wiesen im Südosten, in denen der Teltowkanal eingebettet ist, wurden zu Städtischen Kleingartenkolonien als Dauerkolonien angelegt. Im benachbarten Buckow (Vogelviertel) entstanden Straßen mit Eigenheimen.

Quelle: Wikipedia